Dienstag, den 25.03.2003


Schon wieder ein Zellerkind


Vor vier Jahren spielte er noch mit der C-Jugend des TSV Forstenried in der 1. Kreisliga München-Süd gegen den TSV Wald-Trudering um den Aufstieg in die Bezirksliga. Der wurde im Elfmeterschießen knapp verfehlt, die Mannschaft fiel altersbedingt auseinander und Zelz, wie Christopher Zeller seit den Ü 16-Spielen in Catania aufgrund eines Schreibfehlers genannt wird, kam zurück zum Hockey.
Gestern absolvierte der 18-Jährige (und er wird erst am 14.9.03 neunzehn) sein 1. Länderspiel in der A-Nationalmannschaft der Herren. Eine Karriere wie im Flug.
Mit 14 kam Christopher, der beim MTV München genau wie seine beiden Brüder das Hockeyspielen unter Hermann Kacygora und Michael Christmann gelernt hatte, wieder zurück zum Hockey. Bruder Philipp war inzwischen beim MSC gelandet und Christopher ging ihm nach. Schon ein Jahr später erstes Länderspiel beim Deutsch-Französischen Jugendwerk gegen Frankreich und ein weiteres Jahr später stand er schon in der WM-Mannschaft der Junioren, die in Hobart leider nur den 3. Platz belegte. In der soeben beendeten Hallensaison mit der silbernen Hockeykugel von den Hockeyjournalisten ausgezeichnet. Damit wird der beste Spieler der DM-Endrunde belohnt. Dabei wurde sicherlich die von allen Experten so gesehene herausragende Saisonleistung des Münchner Stürmers gewürdigt.

Und im Sauseschritt ging es weiter ins A-Team. Christian Weins Fingerbruch war sein Glück. Bernhard Peters, am letzten Montag gerade in Berlin auf einer Olympia-Promotour für die Westregion, erhielt von Vino die Absage, rief sofort in München an, wo er nur Mutter Ilka Zeller erreichen konnte. Christopher war gerade mit ihrem Auto zum Nachmittagssport in die Schule zum Basketball gefahren. Da nahm die ehemalige Bayernligaspielerin im Volleyball (von ihr haben die Söhne sicherlich das Balltalent) kurzerhand das Fahrrad, platzte ins Basketballspiel und Christopher zögerte keinen Moment, für die Reise hierher zuzusagen.
So gibt es ein Familientreffen mit Bruderherz Philipp. Die beiden verstehen sich, so jedenfalls die Sicht von Zelz, prächtig und so ganz hat dieser die Abwanderung des Bruders an die Alster und den gleichnamigen Club noch nicht verwunden. Bruder Philipp meint allerdings, er müsse den "Kleinen", der ihn mit 1,86 deutlich überragt und einer der Längsten in der eher kleinwüchsigen deutschen Mannschaft ist, ab und an in die Schranken weisen. "Manchmal müssen wir ein wenig raufen." Wenn für Christopher auch völlig klar war, beim A-Team bin ich dabei, er hat kurzerhand auf die mit Freundin Nina (wir finden alle, Du solltest sofort wieder anfangen, Hockey zu spielen!) zum Zeitpunkt des hiesigen Aufenthalts geplante und gebuchte Reise nach Berlin verzichtet, die zum Konzert der Lieblingsband "Matchbox 20" führen sollte (wird später nachgeholt, Nina. Er hat es mir versprochen!).
Eine Hockeykarriere im Sauseschritt. Da liegt die Gefahr des Abhebens nahe. Aber da steht schon Coach Bernhard Peters vor oder besser dagegen. Er holt die Junx schon regelmäßig wieder runter. Nach den Eimers, Hentschels, Domkes, Emmerlings seit gestern das nächste Geschwisterpaar im A-Team. In nächster Zeit also die Zeller-Kinder.

HockeyHerzlichst
Dieter Schuermann

 

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Teammanager Dieter Schuermann über Ge- und Misslungenes, über Berufliches und Privates, über Sportliches und Außersportliches.


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CHRISTOPHER ZELLER

Jüngster Jahrgang im A-Team nun 1984. Christopher ist sicher auch noch heisser Kandidat in der U21 bei der nächsten EM 2003 und WM 2004.

(Fotos: Dieter Reinhardt)



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